Wir, der gemeinnützige Verein ALEA e.V., sind das Ergebnis von insgesamt zwei Jahren Auseinandersetzung mit dem Thema der Versorgung und Unterstützung schwerstkranker und sterbender Menschen. Es begann damit, dass Studierende des Bachelorstudiengangs Pflegemanagement 2018 die Thematik mit dem Fokus auf „Palliative Strukturen in der Region“ beleuchteten.
Im Rahmen eines Projektseminares schlossen sich zehn Studierende, unter der Leitung von Frau Prof. Dr. paed. Ute Rosenbaum, zusammen. Anfangs setzten wir uns mit den vorhandenen, hier ansässigen, palliativen Strukturen auseinander, um diese abzubilden. Wir nahmen zu erfahrenen Palliativmedizinern und ausgewiesenen Experten landesweit Kontakt auf und interviewten diese, um die Thematik theoretisch zu erfassen.
Während unserer Arbeit, wurden wir auf die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ aufmerksam. Die Charta setzt sich für Menschen mit lebensbegrenzenden Erkrankungen ein. In 5 Leitsätzen werden Aufgaben, Ziele und Handlungsbedarfe formuliert, die die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen verbessern sollen.
Wir hatten es uns zur Aufgabe gemacht die Stadt Zwickau als erste Stadt Sachsens davon zu überzeugen, Unterstützter der Charta zu werden. Dafür starteten wir eine Petition und sammelten über 1700 Unterschriften aus Zwickau und der Region, die wir anschließend bei der Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Frau Dr. Pia Findeiß, einreichten. Am 26.09.2019 entschied der Zwickauer Stadtrat einstimmig darüber, dass unsere Stadt die Charta unterschreibt und damit anerkennt.
Neben Zwickau durften wir, Anfang des Jahres 2020 auch im Stadtrat von Crimmitschau unser Anliegen vorstellen und konnten dort die Stadträte ebenfalls überzeugen die Charta zu unterzeichnen.
Einen praktischen Überblick erlangten wir durch zahlreiche Besuche in sächsischen Hospizen und Palliativstationen. Der Landesverband für Hospizarbeit und Palliativmedizin Sachsen e.V. stand uns dabei mit Herrn Andreas Müller beratend zur Seite. Durch die ausführliche Recherche und intensive Beschäftigung mit den vorhandenen palliativen Strukturen in der Region, sowie unter Berücksichtigung der sächsischen Hospizstudie 2017 und der demografischen Entwicklung, erstellten wir eine Bedarfsanalyse. Das Ergebnis verdeutlicht, dass ein Defizit an verfügbaren stationären Hospizbetten in der Stadt Zwickau und im Landkreis besteht.
Es ist unsere Herzensangelegenheit dieses Defizit möglichst schnell auszugleichen und dadurch die Lebensqualität der Bürger zu verbessern, indem wir die Errichtung eins stationären Hospizes in Zwickau befördern und nach Kräften vorantreiben.
Angetrieben von unseren Erkenntnissen und motiviert von unseren Erfolgen gründeten wir, Heidi Chaklal, Laura Marie Holzmüller, Franziska Kalinowski, Jessica Maschke, Scott Meinhardt, Ute Rosenbaum, Matthias Sachse, Katrin Schlachte, Iring Schubert, Wiebke Vogel und Laura Wille, Anfang des Jahres 2020 unseren gemeinnützigen Förderverein ALEA e.V..
Wir freuen uns über neue Vereins- und Fördermitglieder, engagierte Helfer, interessierte Bürger, Kommilitonen und ehrenamtliche Unterstützer.
Gemeinsam.
Leben gestalten.
Für Zwickau.
Ute Rosenbaum ist Professorin für Sozialmedizin, Epidemiologie und Pflegewissenschaften an der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
Seit 2004 leitet sie das Pflegekolleg und setzt sich in enger Zusammenarbeit mit dem ambulanten Hospizverein „ELISA“ kontinuierlich für eine Verbesserung der Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen und deren Angehörigen ein.
Sie entwickelte gemeinsam mit 10 Studierenden aus dem Bachelorstudiengang „Pflegemanagement“ des Studienjahrgangs 2018 über einen Zeitraum von 3 Semestern ein Praxisprojekt zur Gründung eines Fördervereins – unseres Vereins „ALEA e.V.“ – der vorrangig die Errichtung eines stationären Hospizes in Zwickau befördern soll.
Dabei ist die Verbindung von fachlicher Kompetenz, humanistischem und emphatischem Zugang und Management für den Erfolg entscheidend, Überparteilichkeit und Offenheit für verschiedene Religionen und Weltanschauungen selbstverständlich.
„Alea ist für mich… der lebendige Beweis dafür, dass Ideen Realität werden können, wenn sie von begeisterten, engagierten und klugen Menschen verwirklicht werden… so wie das hier durch unsere Studierenden und viele Unterstützer geschehen konnte.“
Franziska begann nach ihrem erfolgreich abgeschlossenem Abitur eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Sozialassistentin, was sie in ihrer Entscheidungsfindung bestärkte, eine Ausbildung zur Altenpflegefachkraft anzuschließen. Diese Ausbildung absolvierte sie mit Bestleistungen. Als erfahrene Pflegefachkraft, suchte sie 2018 eine neue Herausforderung, neben ihrem Beruf und begann ein Studium an der Westsächsischen Hochschule im Bereich Pflegemanagement (B.Sc.).
2020 absolvierte Sie eine Weiterbildung zur Fachkraft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen.
„ALEA ist für mich… eine Herzensangelegenheit und die Chance unsere Gesellschaft positiv zu beeinflussen.“
Katrin Schlachte wurde vom Leben mit ihrem Sohn Tom, der nach einem Unfall bis zu seinem Tod 10 Jahre im Wachkoma in ihrer Familie lebte, von der Zahnärztin zur Seelsorgerin, Sterbe- und Trauerbegleiterin „umgeschult“ und leitet seit dessen Anfängen im Jahre 2002 den Ökumenischen Hospizdienst Elisa für Zwickau und Umgebung. In den zurückliegenden Jahren hat sie maßgeblich zur Entwicklung palliativmedizinischer und hospizlicher Versorgungsstrukturen und diesbezüglicher Weiterbildungsmöglichkeiten in unserer Region beigetragen. Sie half somit, Knoten in ein tragfähiges Versorgungsnetz für Familien zu knüpfen, in denen jemand lebensverkürzend erkrankt ist, sterbend oder trauernd. Ein Knoten fehlt noch in Zwickau, der des stationären Hospizes.
ALEA ist für mich... das Eingeständnis des Irrtums, dass wir mit ambulanter Pflege und Hospizarbeit, der Expertise des Brückenteams und guter Palliativversorgung in den Pflegeheimen und auf den Palliativstationen das Netz der Unterstützung für die Familien eng genug geknüpft haben und eine Herzensangelegenheit, mitzuhelfen, dass alle Menschen guten Willens in Zwickau und Umgebung gemeinsam diesen fehlenden Knoten hinzuzufügen.
Matthias Sachse ist Stellv. Geschäftsführer und Heimleiter im ASB Kreisverband Zwickau e.V., ebenso ist er Geschäftsführer der „Betreutes Wohnen gemeinnützige GmbH“ in Zwickau, sowie Systemischer Coach.
Er besitzt langjährige Berufserfahrung in verschiedenen Tätigkeitsfeldern, insbesondere in Verwaltungs- und Non-Profit Bereichen. Erfahrung bei der Gründung von Unternehmen im Non-Profit-Bereich und bei der Entwicklung und Umsetzung von Konzepten im Bereich Altenpflege, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Er ist vertraut mit Öffentlichkeitsarbeit und Zielgruppenansprache, Kooperation und Verhandlungsführung mit Einrichtungen der Altenpflege und Kostenträgern.
Das Tätigkeitsfeld der Vereinsarbeit ist Ihm als Vorsitzender in Vereinen vertraut.
Laura legte im Jahre 2018 erfolgreich ihr Abitur am Geschwister Scholl Gymnasium in Taucha ab, welche sich als Weltethos-Schule auszeichnet. In dieser Zeit engagierte sie sich im Bereich des Schüleraustauschprogrammes und mit der Aufarbeitung der Geschichte der Stadt Taucha im Nationalsozialismus.
Im Anschluss an ihr Abitur entschied sie sich, im selben Jahr ein Studium an der Westsächsischen Hochschule im Bereich Pflegemanagement (B.Sc.) aufzunehmen, welches sie im Jahr 2021 erfolgreich abschloss. Im gleichen Jahr begann sie ein weiterführendes Studium mit der Fachrichtung Gesundheitswissenschaften (M.Sc.).
2020 absolvierte sie eine Weiterbildung zur Fachkraft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen.
„ALEA ist für mich… die Möglichkeit mich mit einem schwierigen Thema auseinanderzusetzen und dies anderen Menschen näherzubringen.“